DIFG-Studie: Fitness in Zeiten von Corona
Der Deutsche Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. (DIFG) hat eine Studie durchgeführt, um die Einstellungen der Mitglieder von Fitnessstudios hinsichtlich einer Wiedereröffnung während bzw. nach der Corona-Krise zu erheben. Ziel war es insbesondere, den Betreibern von Fitnessstudios konkrete Empfehlungen hinsichtlich der einzuleitenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an die Hand geben zu können. Zentrale Fragestellungen waren:
- Wird die Wiedereröffnung von Fitnessstudios befürwortet und wie wird die potenzielle Reaktion der Mitglieder ausfallen?
- Welche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz werden erwartet und akzeptiert?
Zwischen dem 11. und 17. Mai 2020 wurden von der Interrogare GmbH (Bielefeld) insgesamt 1 000 Interviews mit Fitnessstudio-Mitgliedern zwischen 16 und 65 Jahren aus ganz Deutschland geführt.
Die Ergebnisse:
- Eine klare Mehrheit der Befragten befürwortet die Wiedereröffnung der Fitnessstudios mit Einschränkungen und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. Dies gilt insbesondere für Mitglieder in Fitnessstudios mit einem Monatsbeitrag von 45 € und mehr.
- Nur ein gutes Viertel der Befragten beabsichtigt, das Fitnessstudio unmittelbar wieder aufzusuchen; alle anderen wollen sich die umgesetzten Maßnahmen zunächst anschauen und dann entscheiden, ob sie das Studio wieder besuchen, bzw. planen allgemein, das Fitnessstudio erst später oder vereinzelt sogar gar nicht mehr aufzusuchen.
- Die mit Abstand am häufigsten gewünschte Top-Maßnahme zum Gesundheitsschutz ist das regelmäßige Desinfizieren der Geräte durch das Personal der Fitnessstudios.
- Danach folgt ein Bündel von ähnlich oft gewünschten Maßnahmen: die Beschränkung der Besucheranzahl, die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 m, die Möglichkeit zur eigenständigen Gerätedesinfektion, das verpflichtende Händewaschen nach der Ankunft im Studio sowie die Einrichtung eines Abstandes zwischen den Geräten.
- Der Großteil der Befragten würde die Maskenpflicht im gesamten Studio und die Schließung aller Umkleiden als besonders inakzeptabel empfinden. Mehr als jede dritte Person lehnt ein Verbot hochintensiver Trainingsübungen ab.
- Das Einbeziehen der Mitgliedsbeiträge während der Corona-Krise wird sehr ambivalent bewertet: Der Anteil der Befragten, die diese Vorgehensweise als akzeptabel empfinden, ist nur etwas höher als der Anteil derjenigen, die dies als inakzeptabel bewerten.
- Die meisten Befragten haben sich während der Corona-Krise mit Laufen, Walken, Fitnessübungen in Eigenregie oder kostenlosen digitalen Angeboten fit gehalten. Letzteres ist überproportional häufig von den 16 bis 29-Jährigen sowie von weiblichen Befragten genutzt worden.
- Auf kostenpflichtige digitale Fitnessangebote sind nur 8 Prozent der Befragten ausgewichen.
- Nur rund ein Drittel der Befragten mit alternativen Fitnessoptionen ist überzeugt vom Alternativtraining, fast ebenso viele – insbesondere Ältere – zeigen sich eher enttäuscht davon. Dennoch planen 73 Prozent der Befragten, das während der Corona-Krise aufgenommene Alternativ-Training auch nach der Wiedereröffnung beizubehalten.
- Mehr als die Hälfte der Befragten hat es bislang auch während der Corona-Krise geschafft, mindestens eine der WHO-Empfehlungen einzuhalten.
- Zwei Drittel der Befragten werden das Studio in Zukunft genau so oft wie vor der Corona-Krise aufsuchen, das gilt vor allem für die 30 bis 65-Jährigen. Jüngere Mitglieder im Alterssegment 16 bis 29 Jahre sind hier tlw. ambivalent: Jeweils rund ein Fünftel plant, das Fitnessstudio in Zukunft häufiger bzw. seltener aufzusuchen.
Infos: www.difg-verband.de