Strategien zur Förderung von körperlichem Training in der Gesellschaft
Experten Allianz für Gesundheit e. V. ǀ „Wir produzieren die Kranken der Zukunft“ – so lautet eine Botschaft von Prof. Dr. Ingo Froböse, Professor für bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts für Training in der Prävention. Mit seiner Aussage macht er auf das gravierende Ausmaß von körperlicher Inaktivität in unserer Gesellschaft aufmerksam. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, 2020) könnten bis zu 5 Millionen Tote weltweit vermieden werden, wenn die Bevölkerung körperlich aktiver wäre. Grund für diese erschreckenden Entwicklungen sind unzureichende, jedoch längst überfällige Bemühungen zur Förderung von öffentlichen Möglichkeiten zur Aktivität, zum Sport und zum Training.
Das Forschungsinstitut für Training in der Prävention (FIT-Prävention), eine Abteilung des Vereins, beschäftigt sich mit der Wissenschaft und Forschung rund um den gesundheitsförderlichen Nutzen von körperlichem Training. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse hat sich das Institut das Ziel gesetzt, eine Datengrundlage auf dem Gebiet des präventiv orientierten Trainings zu schaffen und auf dieser wissenschaftlichen Basis praktisches Know-how in die Fitnessbranche, in die Gesellschaft und in die Politik zu tragen. Die Kampagne ist gleich im Jahresauftakt 2022 ein Weckruf, der sich an Entscheider, Politiker und Vertreter der Fitnessindustrie in der Gesundheitsbranche richtet: Es ist Zeit für konkrete Strategien zur Förderung von körperlichem Training in unserer Gesellschaft! Gleichzeitig ist sie ein Appell an jeden Einzelnen, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, körperlich aktiver zu werden und zu trainieren! Mithilfe von ausgebildetem Personal und idealen Tools, bieten Fitness- und Gesundheitsstudios eine niederschwellige, flächendeckende und sichere Möglichkeit, zum präventiv orientierten Muskeltraining.
Die Experten Allianz für Gesundheit e. V. führt in der Kampagne auf, dass in den letzten zwei Jahren etwa 16 % mehr Menschen weltweit an Diabetes erkrankt sind. Schätzungsweise 537 Millionen Menschen leiden weltweit unter der chronischen Erkrankung, zu deren Hauptrisikofaktoren die körperliche Inaktivität gehört. Auch die Zahl der Menschen, die unter depressiver Symptomatik leidet, ist deutlich angestiegen.
Die bekannten Coronakilos sind häufig thematisiert. Aber wie schlimm steht es um das Gewicht der Deutschen in Fakten? Insgesamt 39 % von gut 1.000 befragten deutschen Erwachsenen haben zum Frühjahr 2021 rund 5,5 kg an Gewicht zugelegt (Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) & Technische Universität München (TUM), 2021).
Die Kampagne ist bewusst plakativ formuliert und wirft mit negativen Fakten auf die realen Schattenseiten mit denen wir alle “die Kranken der Zukunft” zu kämpfen haben.