Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) begrüßt ausdrücklich die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vorhaben zur Stärkung von Prävention, Gesundheitsförderung und körperlicher Aktivität in allen Lebensphasen.
Frankfurt am Main (15.04.2025) – Dieser Vertrag setzt wichtige Impulse für eine moderne und vernetzte Gesundheitsversorgung, in der der präventivmedizinische Stellenwert von Bewegung konsequent mitgedacht wird.
Staatsminister für Sport als ressortübergreifende Chance
Besonders begrüßt die DGSP die Einrichtung eines Staatsministers für Sport im Bundeskanzleramt. Dies ist aus Sicht der Sportmedizin ein wichtiger politischer Schritt, um dem Querschnittsthema „Bewegung und Gesundheit“ mehr Sichtbarkeit und Koordinierung zu verleihen. Die Verankerung der Sportpolitik auf höchster Regierungsebene bietet die Chance, Bewegung nicht nur als Freizeitaktivität, sondern als integralen Bestandteil der Präventions- und Gesundheitspolitik in Deutschland zu etablieren.
Bewegung und Sport als Grundpfeiler der Prävention
Die im Koalitionsvertrag angekündigte Förderung des Sports in seiner gesamten Breite – vom Vereinssport über die schulische Bewegungsförderung bis zum Leistungssport – ist aus medizinischer Perspektive von großer Bedeutung. Programme wie „Jugend trainiert für Olympia“, die Bundesjugendspiele und Investitionen in kommunale Sportinfrastruktur stärken nicht nur die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen, sondern tragen langfristig zur Senkung chronischer Erkrankungen bei.
Stärkung präventiver Strukturen in der Versorgung
Die DGSP begrüßt die geplante Weiterentwicklung von Vorsorgeuntersuchungen, den Ausbau kommunaler Gesundheitsförderung und die stärkere Berücksichtigung vulnerabler Gruppen. Präventionsangebote müssen dabei lebensphasenorientiert, alltagsnah und qualitätsgesichert umgesetzt werden. Die Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), der Einsatz digitaler Tools sowie sektorübergreifende Ansätze bieten hier neue Potenziale für sportmedizinisch fundierte Versorgungsmodelle.
Sportmedizinische Kompetenz als Schlüsselressource
Sportmedizinische Versorgung muss entlang des Lebensverlaufs systematisch verankert werden – von Kindheit und Jugend über das Erwerbsleben bis in die Pflege und Rehabilitation. Die DGSP setzt sich dafür ein, sportmedizinische Untersuchungen, individuelle Trainingsberatung und ärztlich begleitete Bewegung stärker in die ambulante und stationäre Versorgung zu integrieren – sowohl im ärztlichen Leistungskatalog als auch in der Gesundheitspolitik.
Entscheidend wird sein, die formulierten Ziele in konkrete Maßnahmen zu überführen und mit ausreichend Ressourcen zu unterlegen. Die Sportmedizin steht bereit, diesen Prozess aktiv mitzugestalten – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und im Dienst einer bewegungsfördernden Gesellschaft.
Über die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V. (kurz DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution in der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung und Prävention durch körperliche Aktivität. Die DGSP ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes und somit Teil der organisierten Sportinfrastruktur in Deutschland. Mit ca. 6.500 Mitgliedern ist sie eine der größten wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften Deutschlands und die europaweit größte und weltweit älteste sportärztliche Vereinigung.
Foto: DGSP