Für reine Luft sorgen
Ein gesundes Raumklima als Verkaufsargument
Wie wichtig eine gute, gesunde Raumluft ist, wurde vielen durchaus erst in Zeiten der Pandemie bewusst. Dabei gibt es längst gesetzliche Richtlinien zur Luftqualität. Möglichkeiten, Schadstoffe zu filtern, stehen vielfach zur Verfügung. Doch sind diese auch energieeffizient und bezahlbar?
Effektive Lösungen
Die häufigsten Schadstoffe in der Innenraumluft wie Keime, Viren, Allergene, Gase und Feinstaub sind unsichtbar und geruchsfrei, aber gesundheitsschädigend. Leider muss man davon ausgehen, dass ein „Cocktail“ an Schadstoffen in jeder Innenraumluft vorhanden ist. Beim Einatmen gehen die Schadstoffe in die Lunge, gelangen ins Blut, zirkulieren durch den Körper und reichern sich oftmals dort an. Häufige Symptome – wenn die Werte überschritten werden – sind akute Beschwerden wie Kopfschmerzen, Geruchsempfindlichkeit, Reizung in Augen, Nase, Rachen oder auf der Haut, trockener Husten, Schwindel oder Übelkeit. Dieses „Sick Building Syndrom“ ist auch eine Nebenerscheinung unserer häufig luftdichten, energieeffizienten Gebäude, wo sich abgestandene, schadstoffhaltige Luft ansammeln kann.
Gesunde Luft ist zur Schlüsselressource geworden – gerade für die Fitnessbranche!
Status quo in den Studios
Derzeit ist der größte Anteil an lufttechnischen Anlagen mit klassischer Filtertechnik (gemäß der Norm ISO 16890) installiert. Viele Studios haben sich in der Pandemiezeit mobile Luftfiltergeräte angeschafft. Diese haben sich als wartungs- und kostenintensiv und daher als nicht nachhaltig herausgestellt. Ebenso von Nachteil ist, dass Filtergeräte die Raumluft durch Ansaugen der Luft durch den Raum ziehen. Alternativ gibt es filterlose Luftbehandler mit Ionentechnik, angelehnt an die hohen Hygienerichtlinien der Krankenhäuser. Die Technik funktioniert wie folgt: Virenbelastete Aerosole und andere Teilchen werden durch negative Ionen beschwert und fallen durch die Schwerkraft zu Boden, wo sie eliminiert werden. Die Vorteile: Belastete Luft geht nicht erst den Weg zum Gerät und an den Nasen anwesender Personen vorbei. Die Infektionsgefahr sinkt dadurch deutlich. Ein weiterer Effekt: Das textilfilterlose Gerät reinigt die Raumluft schneller als ein Filtergerät, ist effektiver und kann bis zu 70 Prozent seiner Energiekosten für die Aufbereitung der Raumluft einsparen.
Die Zuverlässigkeit der oben beschriebenen elektrostatisch arbeitenden Filtergeräte wurde nun im Entwurf der VDI 3678, Blatt 1 bestätigt und als beste verfügbare Technik hinsichtlich der Energieeffizienz bezeichnet.
Nicht minder innovativ sind stationäre Technologien mit UV- oder UV-C-Röhren. Allerdings hängt die volle Funktionsfähigkeit von einer sauberen Röhre ab, da sich ansonsten die Wellenlänge der Strahlen verändert und so die Reinigungsfunktion beeinträchtigt wird.
Des Weiteren bietet der Markt hochentwickelte Plasmaverfahren. Dieses Kreislaufsystem befreit die Abluft durch einen Vorfilter von Schadstoffen und beseitigt Gerüche mittels eines chemischen Prozesses; schließlich zersetzt ein Aktivkohlefilter die letzten, nicht oxidierten Verbindungen in der Abluft. Eine reine Luft kann so wieder rückgeführt werden.
Einfach und kostengünstig nachrüsten
Es ist ratsam, sich in Sachen „Lufthygiene im Studio“ professionellen Rat zu holen und die Luft im eigenen Studio prüfen zu lassen. Sollte die bestehende Gerätelösung ineffektiv sein, gibt es Möglichkeiten, die Raumlufttechnik zu verbessern:
- Unterstützung durch mobile Geräte
- Umbau stationärer Anlagen durch Nachrüstung
- Verwendung einer Kombination der heute aktuell verfügbaren Techniken
Bestehende Anlagen können bereits für wenige Tausend Euro umgerüstet werden, abhängig von der Größe und Komplexität der Raumlufttechnik vor Ort. Die Aufrüstung ist mit wenig Aufwand in kurzer Umbauzeit machbar, wenn keine neuen Kanäle gelegt werden müssen und dafür kein Umbau nötig ist. Machbar sind auch Anbauteile mit eigener Sensorik und Regelungstechnik oder solche mit einer Verbindung zur bestehenden Anlagensteuerung. Dabei können vorhandene Wärmerückgewinnungssysteme berücksichtigt werden. Weil sich die Investitionen in Grenzen halten, amortisiert sich der Umbau innerhalb geschätzter 6–12 Monate.
Gute oder schlechte Raumluft?
Wann spricht man eigentlich von guter und wann von schlechter Raumluft? Die Luftqualität wird durch viele verschiedene Faktoren bestimmt. Die wichtigsten Parameter finden Sie in der Tabelle.
Ein Beispiel: In einem mit etwa 20 Menschen besetzten 80 Quadratmeter großen Raum steigt bereits nach 3–4 Minuten das CO2-Level. Es entstehen Werte jenseits der 1 500 ppm. Damit ist (nach VDI 6022, Blatt 3 der Raumluftqualität) schon längst der Grenzwert überschritten und eine zu niedrige Raumluftqualität erreicht. Erste Beschwerden wie Kopfschmerzen und Müdigkeit können einsetzen. Als hygienisch inakzeptabel und gesundheitsschädlich gilt die Raumluft ab 2 000 ppm. Daher empfiehlt sich immer als erste Maßnahme: Frischluftzufuhr durch Lüften. Energetisch und ökologisch, aber auch ökonomisch ist das eine Empfehlung mit Folgen.
Für große Fitnessstudios ist diese Option sicherlich keine tragbare und praktikable Lösung.
Der Markt schläft nicht!
Da gesunde Raumluft zur Schlüsselressource geworden ist, gibt es auch für das WarthaLüftungsproblem bereits eine Lösung. Gerätehersteller bieten ein innovatives Gerät an, das die Schadstoffe aus der Luft beseitigt und gleichzeitig CO2 filtert. Hier setzen nun die Lösungen zur Reduktion von CO2 im Raum an. Die Kombination klassischer Verfahren, die bereits heute zur Versorgung in Noträumen eingesetzt werden, mit einer innovativen und zum Patent angemeldeten Lösung reduziert dieses CO2, sodass neue, revolutionäre Maßstäbe in der Raumlufttechnik gesetzt werden. Lüftungsintervalle verlängern sich um bis zu 70 Prozent, Heizenergiekosten können bis zu 60 Prozent reduziert werden. Diese Technik kann in mobilen wie auch in stationären Anlagen zum Einsatz kommen.
Eine weitere Chance liegt in einer zum Patent eingereichten Lufthygienetechnik, die fein- und feinstporige Filter durch gröbere ersetzt und so den Druck verringert, der benötigt wird, um die Luft im Gebäude zu transportieren. Die Filterleistung verbessert sich nachweislich durch diese neue Lösung.
Um den Anwendern Sicherheit zu garantieren, ist vorab eine Studie zu erstellen, wie hoch das mögliche Einsparpotenzial ist. Später ist ein Abgleich des Angebots mit der umgesetzten Lösung durchführbar. Diese Studien können kostengünstig durch den Anbieter erfolgen. Pilotprojekte in Einkaufszentren, Kliniken oder Baumärkten wurden bereits erfolgreich umgesetzt und die Planzahlen in der Realität bestätigt. Teilweise lagen die erzielten Einsparungen sogar noch höher bei vergleichsweise geringen Kosten. Durch die steigenden Energiekosten wird eine Investition in solche Anlagen noch schneller rentabel.
Andreas Wartha
Andreas Wartha
ist Mitgründer der ProActiveAir GmbH in Herrenberg. Er berät Unternehmen bei der Einführung und Weiterentwicklung von Managementsystemen und unterrichtet als Lehrbeauftragter für Qualitäts- und Umweltmanagement an der Hochschule Reutlingen. Die ProActiveAir stellt mobile Luftbehandler her und rüstet bestehende Raumlufttechnik mit einer ähnlichen Technik aus.
www.proactiveair.de
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