ALLES ZU VIEL …! – Wege aus der Stressspirale
Stress hat jeder von uns im Alltag – und er wird von jedem sehr subjektiv empfunden. Nicht selten resultiert daraus aber ein Burn-out, eine psychische Erkrankung, mit der Therapeuten und Kliniken immer häufiger konfrontiert sind. Katja Schäfer coacht Trainer und Führungskräfte und gibt hier konkrete Tipps, wie sich die Stressspirale unterbrechen lässt, bevor ein echtes Krankheitsbild entsteht und wie wir nachhaltig gesund bleiben können.
Häufig gerät eine Stressspirale schrittweise und oft unbemerkt in Gange. Klassische Anzeichen dafür gibt es einige.
Etwas stimmt nicht …
Seit sie die Stelle der Teamleiterin bekommen hat, hat unsere Protagonistin Katrin (siehe Kasten) den Eindruck, sie müsste es sich und allen anderen beweisen. Konflikte wurden verdrängt und sie fand für sich selbst Gründe, warum sich das Wochenende super eignet, um To-dos abzuarbeiten. Ihre Rolle als Führungskraft war völlig unklar definiert – sie hat einfach immer das gemacht, was gerade anstand. Ihr Freund bemerkte zuerst, dass etwas nicht stimmte. Katrin wurde zickig und ihr Nervenkostüm immer dünner. Statt sich mit Freunden zu treffen, zog sie sich lieber zurück, um zu entspannen oder zu arbeiten. Tinnitus und später Heulkrämpfe kamen hinzu. Irgendwann vergaß sie immer häufiger Verabredungen, Termine und Vereinbarungen. Katrins Chef hielt große Stücke auf sie, deshalb wurde sie befördert. Mit den vielen Erwartungen, die man an sie hatte – privat und beruflich –, kam sie nicht mehr klar, was sie aber nie zugab. Sie wollte allen zeigen, dass sie es schafft. Da ihr Chef ihre Performance klasse fand, kam immer mehr Arbeit auf ihren Tisch. Wenn Katrin allein war, drehte sich alles in ihrem Kopf. Sie war schon beim Arzt, weil sich Symptome zeigten wie Migräne und Tinnitus. So ähnlich beginnt sehr häufig ein Burn-out- Syndrom. Im weiteren Verlauf folgen oft Symptome wie innere Leere, Depressionen bis hin zur völligen Erschöpfung (Def. Freudenberger).
Bewusst „Stopp“ drücken“
Wir können die Spirale jedoch anhalten und versuchen, sie zu unterbrechen, noch bevor sich aus Stress ein Krankheitsbild entwickelt. Die nachfolgenden Tipps dazu sind einige von vielen Möglichkeiten – sie dienen als Anregung.
Katja Schäfer
Fotos: krakenimages.com ‒ stock.adobe.com, Katja Schäfer
Katja Schäfer
ist Coach und Trainerin für Führungskräfte, die ihre Rolle auf der eigenen Persönlichkeit aufbauen möchten. Sie begleitet nationale und internationale Teams in Veränderungsprozessen und zeigt mit Tools und Tipps aus der Praxis für die Praxis, wie Führung auch bei Herausforderungen mit Leichtigkeit und dem Menschen im Zentrum erfolgreich umgesetzt werden kann.
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