Stay Strong – Stay Together!
Initiative zur Förderung der Fitnessbranche
Aus einer Facebook-Gruppe heraus hat sich die Kampagne „Stay Strong – Stay Together“ entwickelt, die zur Solidarität der Mitglieder auffordert und den Menschen im Land den Stellenwert der Fitnessbranche für die Gesundheit verdeutlicht. Durch die Gründung eines eigenen Vereins können weitere Aktionen durchgeführt werden.
In der Krise beweist sich der Charakter“ – ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, das in diesen Zeiten aktueller ist denn je. Denn der 16. März 2020 markiert eine Zäsur: Die Einigung von Bund und Ländern, als Folge der Coronapandemie eine behördlich angeordnete Schließung der Fitnessstudios zu verfügen, brachte die deutsche Fitnessbranche zum Erliegen – der Beginn eines Charaktertests. „Ziehe ich weiterhin die Mitgliedsbeiträge ein?“, „Was und wie kommuniziere ich gegenüber meinen Mitgliedern?“ und „Wie sichere ich überhaupt meine Existenz?“ waren einige von vielen Fragen, die sich die Betreiber im Zuge der Schließung stellten. Eine wichtige Plattform, um im Kollegenkreis über diese und weitere Fragen kommunizieren zu können, war die von Alexander Dillmann und seinem Team gegründete Facebook- Gruppe „IFF – Informationsnetzwerk für Fitnessclubbetreiber“. „Der Austausch von Informationen unter allen Fitnessclubbetreibern ist in dieser Zeit sehr hilfreich. Aufgrund der aktuellen Coronakrise haben wir dieses Informationsnetzwerk ins Leben gerufen. Diese Plattform lebt vom Austausch aller wertvollen Erfahrungen“, sagt Alexander Dillmann, Betreiber des Vivana Fitness & Wellness Parks und Geschäftsführer der myline Deutschland GmbH.
Gemeinsam stark
Was dann passierte, zeugt von einem ganz besonderen Spirit in der Fitnessbranche: Statt Trübsal zu blasen und sich der Machtlosigkeit zu ergeben, rückte man zusammen und handelte. Es wurde eine bislang wohl beispiellose Kampagne ins Leben gerufen, um die Krise gemeinsam zu meistern. Aus der Facebook-Gruppe heraus entstand die von Nico Scheller, Geschäftsführer der In Shape Fitnessclubs, gestartete Initiative „Stay Strong – Stay Together“, an der sich innerhalb weniger Stunden zahlreiche Studiobetreiber und Industrievertreter beteiligten. „Viele kleine Einzelbetreiber sind auf existenzielle Unterstützung angewiesen. Wir sind überzeugt, dass wir mit den geplanten Kampagnen nicht nur kurzfristig unterstützen, sondern auch langfristig zum Erfolg beisteuern“, so der Initiator der Kampagne. Mit großem Engagement wurde ein Spot gedreht, der bundesweit zur Solidarität der Mitglieder auffordert und den Menschen im Land die Wichtigkeit des Gesundheitsauftrages von Fitnessclubs vor Augen führt. „In nur 48 Stunden haben wir über 1 000 Videos erhalten. Das zeigt, wie schlagkräftig wir als Branche sind“, ist Scheller überzeugt. Innerhalb weniger Tage wurde das Video von FACEFORCE erstellt und am Freitag, den 27. März, in einer konzertierten Aktion bundesweit um 10 Uhr auf diversen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. „Innerhalb von drei Tagen haben wir 3,1 Millionen Menschen – das entspricht rund 30 Prozent unserer Mitglieder – erreicht. Ich denke, so eine erfolgreiche Kampagne gab es wohl noch nie in unserer Branche“, so der Initiator. In einer zweiten Runde wurde der gedrehte Spot in leicht modifizierter Form erneut in einer konzertierten Aktion am 17. April über die Social-Media-Kanäle verbreitet. Das Video wurde mit neuen Gesichtern versehen und durch Prof. Schneider wissenschaftlich untermauert.
Verein zur Förderung der Fitnessbranche
Mit dieser zweiten Aktion ist die Kampagne aber noch längst nicht beendet. Da ihre Fortführung mit finanziellem Aufwand verbunden ist – die bisherige Kampagne beruhte auf der Solidarität der Mitwirkenden und verursachte keinerlei Kosten –, war die Gründung des „Vereins zur Förderung der Fitnessbranche in Deutschland“ die logische Schlussfolgerung. „Wir sind eine branchenweite Initiative – hier geht es nicht um Eitelkeiten oder Profit, sondern um Solidarität“, heißt es vonseiten des Vereins, dem Nico Scheller (1. Vorsitzender), Pascal Braun (2. Vorsitzender) und Nikolai Tauscher (3. Vorsitzender) vorstehen. Damit das weitere Vorhaben umgesetzt werden kann, ist der Verein auf finanzielle Hilfe angewiesen. Wir von bodyLIFE Medien spendeten bis Ende April 20 Prozent aller Umsätze unseres Online-Shops an den Verein. Zahlreiche Unternehmen der Fitnessindustrie alimentieren die Initiative und auch die Unterstützung von Ihnen, den Betreibern der Fitnessstudios, ist gefragt. „Wir können nur weitermachen, wenn die Studiobetreiber die Solidarität, die sie von ihren Mitgliedern einfordern, auch selbst bereit sind zu leisten“, sagt Scheller. Viele Studios haben sich bereits beteiligt und gespendet – es sind aber alle Studios aufgerufen, einen Betrag an den Verein zu überweisen (www.staystrong.fitness).
Weitere Schritte
Anfang Mai wird eine weitere mehrstufige und thematisch breit angelegte branchenweite Kampagne – die von verschiedenen Arbeitskreisen erarbeitet wurde – ausgespielt. In dieser sollen der gesellschaftliche Stellenwert und der Nutzen der Fitnessbranche für die Gesundheit der Menschen aufgezeigt werden. Für diese multimediale Kampagne wurden unter anderem emotionale Filme produziert, die das Vorhaben veranschaulichen. „Das Thema ‚Gesundheit‘ wird nach der Krise einen anderen Stellenwert haben als zuvor. Wenn wir als Gesundheitsanbieter diese Krise überleben, werden wir als Gewinner hervorgehen“, ist Scheller überzeugt. Darüber hinaus wurde eine Presseerklärung aufgesetzt, die die Studiobetreiber zur Aufklärung und Sensibilisierung der Bürger und Mitglieder an ihren jeweiligen regionalen Presseverteiler senden können. Die Mitteilung kann auf der Internetseite des Vereins heruntergeladen werden. Auch wenn die Krise für alle einschneidende und herausfordernde Maßnahmen zur Folge hat, so hat sie bis dato eines ganz deutlich gezeigt: Menschen und Unternehmen, die es zuvor nicht für möglich gehalten hätten, arbeiten jetzt zusammen. Aus Mitbewerbern und Konkurrenten wurden kollektive Anhänger und Antreiber einer Initiative. Die Branche hat fürs Erste Charakter bewiesen. Doch der Charaktertest hält weiter an.
Max Fischer
Foto: Stay Strong – Stay Together