Kooperationen für Clubbetreiber
Synergien schaffen statt konkurrieren
Clubbetreiber sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Kunden an ihr Unternehmen zu binden. Eine ideale Möglichkeit stellt die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder Institutionen dar.
Eine Kooperation mit einem geeigneten Partner, wie beispielsweise einem Personal Trainer, einer Apotheke, einem Sanitätshaus oder einem Sportfachgeschäft, kann helfen, die Kompetenz der Einrichtung ohne Aufwand sinnvoll zu steigern und neue Mitglieder zu akquirieren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind nachfolgend neun Kooperationsmöglichkeiten für Clubbetreiber aufgelistet.
Kooperation mit Personal Trainern
Hier ist eine sinnvolle Zusammenarbeit in Form einer „Win-Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten möglich. Kunden, Personal Trainer und das Studio können in gleichem Maß profitieren. Ein gutes Abrechnungsmodell oder die Übernahme von Trainerstunden als Gegenwert für die Tätigkeit als Personal Trainer im Studio hat sich sehr gut bewährt. Hier gibt es zahlreiche Erfolgsmodelle, die in den letzten Jahren auf dem Markt installiert wurden. Zum Teil gehen die Kooperationen sogar so weit, dass durch die Einnahmen der Personal Trainer die Kosten für das eigene Personal auf der Trainingsfläche vollständig abgedeckt werden können. Dies hilft, die Personalkosten im Fitnessbereich deutlich zu senken und die vom Kunden gefühlte Betreuung zu erhöhen.
Kooperation mit Firmen in der Umgebung
Bei dieser Kooperationsform sollten vor allem auch Kurse und Angebote direkt im Unternehmen stattfinden. Viele Studioinhaber sehen „Firmenfitness“ nur im Sinne von „Mitarbeiter bekommen die Mitgliedschaft etwas günstiger“. Bei dieser Form von Zusammenarbeit besteht aber weitaus mehr Potenzial, als sich viele Studiobetreiber vorstellen können. Der Vorteil liegt darin, dass die Mitarbeiter einen Trainer Ihres Studios kennenlernen und sich dann über den Kontakt mit diesem Trainer und die positive Beratung für eine Mitgliedschaft in Ihrem Unternehmen entscheiden. Zusätzlich werden die Kosten des Mitarbeiters für die Promotion in den Kursen über den Kursbeitrag komplett gedeckt und Sie verdienen auch noch etwas Geld daran. Kurse könnten beispielsweise „Office-Fit über 20 Minuten in jeder Abteilung“ oder „Schmerzfreie Gelenke“ sein. Ein Vortrag in der Firma über gesunde Ernährung wird auch immer sehr gut angenommen.
Kooperation mit Sportfachgeschäften
Hier kann eine Kooperation im Bereich Bekleidung und Ausrüstung, zum Beispiel der Verkauf von Herzfrequenzuhren, sinnvoll sein. Sie als Studiobetreiber haben dabei keine Ausgaben, keine Lagerkosten und keine Lagerbelegungen. Außerdem haben Sie durch das Sportfachgeschäft einen Anbieter, der diesen Bereich optimal abdeckt. Zusätzlich können in einem Sportfachgeschäft Mitglieder-Akquise-Aktionen im Frühjahr oder im Herbst angeboten werden. Ein Beispiel hierfür wäre das Angebot von „Kurz-Check-ups“ für Kunden direkt im Sportfachgeschäft.
Kooperation mit Seniorenheimen
Bieten Sie für die Mitarbeiter und die Bewohner eines Wohnheimes Kurse und Trainings direkt im Seniorenheim an. Ein Angebot könnte sein, dass alle Menschen, die über 80 Jahre alt sind, in Ihrem Club kostenlos trainieren dürfen. Das Angebot wird dann als Werbemaßnahme für die Kinder und Enkel der Senioren benutzt. Außerdem machen Sie noch etwas für den wohltätigen Zweck – ganz nach dem Motto: „Bringen Sie Ihren Opa einfach mit!“
Kooperation mit Golfanlangen
Bauen Sie eine Kooperation mit Golfanlagen auf, indem Sie ein spezielles „Golf-Fitness-Programm“ anbieten. Zusätzlich können Sie auch spezielle Golfmitgliedschaften anbieten – in der Zeit, in der das Golfspielen in Deutschland etwas schwieriger ist, zum Beispiel von Oktober bis März.
Kooperation mit einem Schwimmbad
Kombinieren Sie Ihre Mitgliedschaft mit der Mitgliedschaft in einem Schwimmbad. Hier können Sie z.B. ein halbes Jahresabo zum Sonderpreis für Schwimmbad und Fitness über den Sommer mit attraktiven Preisen anbieten.
Kooperation mit Vereinen
Bieten Sie Vereinen pro Woche eine spezielle Einheit „Funktionelles Training“ an. Dieses Angebot gilt vor allem für Vereine, die Fußball, Handball, Tennis, Volleyball, Basketball usw. anbieten. Vereinbaren Sie mit dem Verein einen Sonderdeal z.B. über vier bis sechs Wochen als Saisonvorbereitung am Anfang der Saison – da ist im Studio meistens sowieso weniger los.
Kooperation mit Schulen
Stellen Sie den Schulen Ihre Räumlichkeiten zur Verfügung für Kurse speziell für Kinder, wie z.B. Gehirnfitness-Kurse, Hip-Hop, funktionelles Training für Kinder, Stabilitätstraining oder Kinder- Selbstverteidigung. In der Mittagszeit zwischen 13 und 16 Uhr sind die Räumlichkeiten im Groupfitness- Bereich oft nicht belegt. Bieten Sie die Räume beispielsweise zusammen mit qualifizierten Trainern den Schulen als Nachmittagsangebot an, da es immer mehr Ganztagsschulen gibt, die ein Nachmittagsprogramm bieten müssen.
Kooperation mit Restaurants
Bieten Sie Weinproben oder Kochabende zusammen mit einem Restaurant oder einem Koch an. Laden Sie dazu Ihre Mitglieder und die Kunden des Restaurants bzw. des Kochs zum Probekochen gegen einen geringen Unkostenbeitrag ein. Dort stellen Sie an diesem Abend Ihr Angebot kurz vor und empfehlen jedem Kunden einen Schnuppertag bei Ihnen in der Einrichtung.
Umsetzung der Partnerschaften
Lukrative Kooperationen professionell zu integrieren, hat viele Vorteile für Ihr Fitnessstudio. Die größten Vorteile sind:
- Abgrenzung gegenüber Ihren Mitbewerbern,
- Aufbau eines zusätzlichen Profitcenters,
- Umsatzsteigerung bei gleicher Anzahl an Mitgliedern,
- Neumitgliedergewinnung mit geringen Kosten,
- Kompetenzerweiterung gegenüber Kooperationspartnern,
- Ausbau des Angebotes sowie
- Auslastung des Personals und Ihrer Räumlichkeiten.
Bauen Sie sich für die Umsetzung der Kooperationen am besten in Ihr Studio ein Kooperations-Kompetenzteam auf oder holen Sie sich einen kompetenten Partner mit ins Boot. Nicht jeder Mitarbeiter einer Einrichtung hat das notwendige Engagement zur Durchführung von sinnvollen Kooperationen und Partnerschaften. Dadurch entsteht die Gefahr, dass Kooperationen, die angefangen wurden, zum Teil überhaupt nicht genutzt werden oder erst gar nicht richtig starten. Zum Teil wissen die einzelnen Mitarbeiter gar nichts von der Existenz solcher Kooperationen. Um das zu verhindern, suchen Sie sich am besten Trainer bzw. Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen aus, die Interesse am Aufbau von Kooperationen haben und die auch die notwendige Motivation mitbringen. Diese Mitarbeiter bekommen für den Aufbau der Kooperationen die Verantwortung übertragen, um die Partnerschaften in Ihrer Einrichtung optimal anzuschieben und durchzuführen. Dadurch profitieren die Kunden, die Mitarbeiter und die Einrichtung.
Stephan Müller ist Ernährungsberater und Personal Coach zahlreicher Weltmeister und Olympiasieger sowie von Schauspielern, Moderatoren und Regisseuren. Seine Erfahrungen im Aufbau von Kooperationsnetzwerken gibt er an viele Unternehmen weiter. Der Sportlehrer und Sportphysiotherapeut ist Inhaber des GluckerKollegs GbR und der PT Lounge GmbH. sowie Vorstand des BPT e.V. www.gluckerkolleg.de
Fotos: bnenin – stock.adobe.com , Stephan Müller