Sch(m)utz im Studio?!
Aktuelle Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen
Kein Thema ist zurzeit so brandaktuell wie das Coronavirus SARS-CoV-2. Um die Pandemie zu verlangsamen, empfiehlt das Robert Koch-Institut verschiedene Verhaltens- und Hygienemaßnahmen, die auch für Fitnessstudios wichtig sind.
Coronaviren gehören zu einer Virenfamilie, die zahlreiche Erkrankungen bei Menschen und Tieren verursachen kann. Bereits vor der Ausbreitung des aktuellen Virus SARS-CoV-2 waren Erreger aus dieser Familie bekannt. Den Ursprung von SARS-CoV-2 vermuten Experten in Wuhan, China. Das Virus kann die Infektionserkrankung COVID-19 auslösen. Die häufigsten Beschwerden, die dabei auftreten, sind Fieber und Husten. Insgesamt variiert die Ausprägung der Erkrankung sehr stark. Manche Betroffene haben keine Symptome, es können jedoch auch schwere Krankheitsverläufe mit Lungenentzündung bis hin zu Lungenversagen auftreten. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 16.3.2020) verlaufen 80 Prozent der Erkrankungen milde bis moderat. Besonders ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schwere Verläufe ab etwa 50 bis 60 Jahren), Raucher und Menschen mit Vorerkrankungen wie hohem Blutdruck, Herzproblemen oder Diabetes sind gefährdet. Über eventuelle Langzeitfolgen von COVID-19 ist bisher nichts bekannt.
Gesundheitssystem darf nicht zusammenbrechen
Aufgrund der weitestgehend milden Verläufe könnte man annehmen, dass die Erkrankung harmlos sei. Problematisch wird es aber besonders für die erwähnten Risikogruppen. Sie benötigen nach einer Infektion im schlimmsten Fall eine intensivmedizinische Betreuung und eine Beatmung. Breitet sich das Virus zu schnell aus, stößt das Gesundheitssystem möglicherweise an seine Grenzen. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung entsprechende Maßnahmen ergriffen: Schulen, Kindergärten und Kitas bleiben in fast allen Ländern vorerst bis Ostern geschlossen. Zahlreiche Städte schränken das öffentliche Leben ein, viele Kinos, Schwimmbäder, Restaurants und Bars sind zu. Auch Fitnessstudios bleiben davon nicht unberührt. Bei Redaktionsschluss (16.3.2020) haben vereinzelt Studios ihren Betrieb vorerst eingestellt. Viele Clubs reagieren mit Beschränkungen und lassen nur 50 bis 100 Mitglieder gleichzeitig trainieren. Es ist möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass die Bundesregierung anordnet, Studios deutschlandweit zu schließen. Bei vielen Menschen stoßen diese Maßnahmen auf Unverständnis. Wichtig ist aber zu verstehen: Es geht darum, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Es geht darum, die medizinische Versorgung zu sichern und das Gesundheitssystem funktionsfähig zu halten. Es geht darum, Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen bestmöglich zu schützen. Zurzeit gibt es weder eine Impfung gegen SARS-CoV-2 noch ein Medikament, das bei COVID-19 hilft. In Panik verfallen sollten wir nicht. Aber wir sollten die Lage ernst nehmen. Verhalten wir uns besonnen und folgen wir den Empfehlungen der Wissenschaftler, so kann möglicherweise Schlimmeres verhindert werden. Hier ist jeder aufgefordert, seinen Alltag – auch wenn es schwerfällt – entsprechend einzuschränken. Übrigens: Zurzeit grassieren einige Falschmeldungen über das Virus. Informieren Sie sich an der richtigen Stelle: Fast täglich gibt es auf den Internetseiten des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) neue Meldungen.
Wichtige Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen
Das RKI und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen bestimmte Hygienemaßnahmen, um sich vor Infektionen zu schützen. Diese sind für Fitnessstudios wichtig, sollten aber auch generell beachtet werden:
- Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife die Hände.
- Halten Sie mindestens einen Meter Abstand von Personen, die husten oder niesen.
- Vermeiden Sie es, Ihre Augen, Ihre Nase und Ihren Mund zu berühren.
- Niesen oder husten Sie in die Ellenbeuge oder in ein Taschentuch und nicht in die Hand. Entsorgen Sie Taschentücher sofort nach Gebrauch.
- Vermeiden Sie Berührungen, wenn Sie andere Menschen begrüßen.
- Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich unwohl fühlen.
- Sollten Sie Fieber, Erkältungssymptome oder Husten entwickeln: Gehen Sie nicht direkt zum Arzt, sondern rufen Sie vorher Ihren Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116117) an und besprechen Sie das weitere Vorgehen. Diese Hygienemaßnahmen sind auch während der Grippewelle „überall und jederzeit angeraten“, schreibt das RKI auf seiner Internetseite.
Quellen (letzter Aufruf der Seiten: 16.3.2020):
- www.who.int/news-room/q-a-detail/q-a-coronaviruses
- www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Empfohlene_Schutzmaßnahmen.html
- https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV_node.html
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/interviews/interviews-2020/deutschlandfunk-110320.html
- www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Coronavirus/BMGS_Coronavirus2_DE.pdf
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html#c17572
Dr. Miriam Sonnet
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