Digitalisierung im Marketing
Marketing gestern und heute – was hat sich verändert?
Digitalisierung – ein Wort, das seit ein paar Jahren nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist. Alles wird digitalisiert. Auch das Marketing! Aber welche Konsequenzen hat das konkret auf Sie als Studioinhaber? Was müssen Sie jetzt bei der Erstellung und Zusammenstellung Ihrer Marketingaktivitäten beachten? Julia Aschenbrenner gibt Antworten.
Das Marketing hat sich im Laufe der Zeit verändert. Werfen wir zunächst einen Blick zurück in die Vergangenheit. Wie war das Verständnis von Marketing z. B. in den 1950er Jahren? Zu dieser Zeit gab es einen entscheidenden Treiber für die Gesellschaft: die Industrialisierung. Eine hohe Nachfrage kombiniert mit hoher Kaufkraft führte dazu, dass der Kunde von damals sehr produktorientiert war. Entsprechend stand im Marketing und in der Werbung das Produkt an sich im Vordergrund. Erst seit den 1970er Jahren wurde im Marketing nach und nach zwischen unterschiedlichen Zielgruppen für die Werbebotschaft unterschieden. Heute steht die einzelne Person im Mittelpunkt von Marketingmaßnahmen und Werbebotschaften. Die Ansprache soll möglichst individuell auf einzelne „Personas“ zugeschnitten sein. Der Begriff „Persona“ charakterisiert modellhaft einzelne Personen einer bestimmten Zielgruppe mit ihren jeweiligen Merkmalen. Hinzu kommt, dass es einen neuen starken Treiber für unsere Gesellschaft gibt: die Digitalisierung.
Mediennutzung verändert sich durch Digitalisierung
Die Digitalisierung führt auch zu einer
Veränderung des Nutzungsverhaltens
von Medien:
- Die zeitliche Dauer der Internetnutzung steigt stetig an.
- Die Nutzung von mobilen Endgeräten nimmt kontinuierlich zu.
- Produkte und Dienstleistungen werden von Kunden zunehmend online bestellt und gekauft.
- Die Kommunikation verlagert sich immer mehr auf digitale Medien.
- Vergleichs- und Bewertungsportale gewinnen immer mehr an Bedeutung.
- Die Vernetzung zwischen Personen, Unternehmen und auch Produkten nimmt zu.
Diese Veränderungen stellen auch das Marketing vor neue Herausforderungen, denn der User ist ständig online und im Austausch mit anderen Personen. Für uns in der Fitnessbranche bedeutet das in der Kundenbindung und Neumitgliedergewinnung, dass wir es inzwischen mit sehr „wissenden“ Interessenten oder Mitgliedern zu tun haben. Diese haben sich im Internet über Wettbewerber sowie aktuelle Trainings- und Ernährungstipps informiert und sich bereits eine eigene Meinung gebildet. Um diese aufgeklärten digitalisierten User mit den eigenen Marketingbotschaften erreichen zu können, reicht es schon lange nicht mehr aus, einfach nur die eigenen Produkte oder die eigene Dienstleistung zu bewerben. Der neue Weg der Kommunikation muss sein, dass der Kunde als Individuum immer weiter in den Mittelpunkt der Kommunikation und der Werbung rückt. Er will emotional angesprochen werden und sich positiv mit dem Produkt – oder beispielsweise mit Ihrem Fitnessstudio – identifizieren können.
Tipp für die zielgruppenspezifische Kommunikation:
Optimieren Sie Ihr Content-Marketing! Transportieren Sie Geschichten und Emotionen zusammen mit Ihrer Marketingbotschaft. So erreichen Sie den digitalen User. (Lesen Sie dazu auch den Artikel „Es kommt auf relevante Inhalte an“, body LIFE-Ausgabe 08/2019, Seite 42 ff. – auch online verfügbar.) Neben den Inhalten, dem Content an sich kommt es im digitalen Marketing auch auf das gewählte Medium an. Digitales Marketing verwendet vor allem Webseiten, Blogs, Infografiken und Social- Media-Kanäle. Bei der Auswahl des richtigen Mediums ist es entscheidend zu überlegen, wo sich die eigene Zielgruppe aufhält. Gerade im Bereich Social Media gibt es ständig neue Plattformen, die plötzlich da sind und schnell wachsen. Es ist vorteilhaft, diese Entwicklungen zu beobachten und auf dem Laufenden zu bleiben. Trotzdem muss nicht jede neue Plattform sofort im Marketingmix mitaufgenommen werden. Sie haben in Ihrem Fitnessstudio beispielsweise ein Durchschnittsalter von 45 Jahren und wollen auch diese Altersgruppe in Ihren Marketingmaßnahmen ansprechen? Dann kann es sein, dass Sie mit Werbebotschaften auf TikTok diese Personen nicht erreichen, da aktuell auf dieser Plattform hauptsächlich sehr viel jüngere User aktiv sind.
Julia Aschenbrenner
Den komplettem Artikel finden Sie in der aktuellen bodyLIFE Ausgabe 05/2020 oder als kostenlosen Download im STORE.
Fotos: REDPIXEL – stock.adobe.com; Julia Aschenbrenner