„Netflix für Fitness“
body LIFE-Unternehmensreport: YSPORT
In Zeiten der Coronapandemie ist es eine enorme Herausforderung, den engen Kontakt zu den Kunden aufrechtzuerhalten. Mit der Online-Plattform YSPORT können Studiobetreiber und Trainer auf digitale Kundenbetreuung umstellen.
Die Digitalisierung hält seit einigen Jahren Einzug in die Fitnessbranche und verändert diese grundlegend. Dass das neuartige Coronavirus die digitale Transformation der Fitnessstudios massiv beschleunigt, wäre bis vor Kurzem als Utopie bezeichnet worden. Die durch die Coronakrise vorübergehend angeordnete Schließung der Fitnessstudios hat viele Studiobetreiber mehr oder weniger dazu gezwungen, ihr Business zu digitalisieren mittels Trainingsvideos, Livestreams, Webinaren und auch Apps. „Die derzeitige Coronakrise ist quasi der Katalysator für die Umstellung auf digitale Prozesse“, fasst Ralph Siebold zusammen.
Angebote digitalisieren
Siebold hat gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Stefan Knobel 2019 – noch lange bevor überhaupt eine Coronapandemie absehbar war – die Online- Plattform YSPORT gegründet. „Mit YSPORT unterstützen wir alle Sport-, Fitness- sowie Gesundheitsdienstleister und befähigen sie zur Digitalisierung der bestehenden Angebote“, sagt Knobel, Jurist und COO des Unternehmens. Mithilfe der Plattform streben die Gründer an, Studiobetreiber und Trainer neue Konzepte auf digitaler Basis zu ermöglichen und die Beziehung zwischen Anbieter und Abnehmer zu festigen. „In diesen herausfordernden, schwierigen Zeiten hat die Plattform temporär zur Überbrückung der Schließungszeit und nach Corona zur Förderung und Aufrechterhaltung der Kundenbeziehungen einen nachhaltigen Nutzen“, so CEO Siebold. Mittels YSPORT können Live-Coachings und Live-Kurse zu festen Uhrzeiten angeboten und die Kurse aufgezeichnet sowie On demand zur Verfügung gestellt werden.
On-demand-Plattform
Insbesondere die On-demand-Wiedergabe bietet vielfältige Möglichkeiten: Clubbetreiber können ihr Business neben der physischen Tätigkeit am Klienten auch zu einem Online-Studio digitalisieren. Mithilfe einer individuell gestaltbaren und anpassbaren Landingpage besteht die Möglichkeit, Kurse und Personal-Training-Stunden live anzubieten, die im Nachgang on demand abgerufen werden können. „Wir sind damit eine Art Netflix für Fitness“, sagt Siebold. Mittels Bezahlschranke können die einzelnen Videos gebucht werden. „Fitnessstudios können ihre Mitgliedschaft durch Online-Angebote weiterführen und aufwerten. Des Weiteren wird die Attraktivität für neue Mitglieder durch die Vergrößerung des Angebots gesteigert“, so Knobel. Die Verbindung zwischen analogem und digitalem Training stellt für die Studios einen Mehrwert in der Mitgliederbetreuung dar, stabilisiert die Clubs in der derzeitigen Krise und rüstet sie gleichzeitig für die Zukunft. Ein besonderes Feature ist darüber hinaus die Einbindung von Zoom. Diejenigen, die bereits Zoom für ihr Angebot nutzen, können diese Streams via YSPORT monetarisieren.
Coaching
Die Kunden haben die Möglichkeit, online ihren Coach bzw. das Training zu buchen. Sie haben dabei die Wahl zwischen einer Offline- und einer Online- Technologie. Die Trainer wiederum haben die Möglichkeit, ihr Training live oder fertige Konzepte via Webinar zu streamen. Des Weiteren können die Trainer die Preise selbstständig festlegen und mittels integrierter Abrechnung und Rechnungsstellung sofort Geld verdienen – ein Vorteil gegenüber anderen Plattformen, wie die Gründer betonen. Dazu kommt, dass die Kommunikation mit den Kunden bzw. Mitgliedern durch die für die Telemedizin zertifizierte Technologie geschützt ist. Somit ist YSPORT auch DSGVOkonform. Mit dem Kursplan haben die Mitglieder zudem die Möglichkeit, zwischen Kursen verschiedener Fitnessstudios zu wählen, die gegen Zahlung gebucht werden können.
Ausblick
„Wir sehen uns als Servicedienstleister und befähigen Studiobetreiber und Trainer weiterhin zur Digitalisierung“, so der CEO. Insbesondere die Möglichkeit, dass Studios anhand der Plattform direkten Kontakt zu Unternehmen aufnehmen und so Firmensport anbieten können, sehen die Gründer als einen großen Mehrwert an. Darüber hinaus sollen in Zukunft auch Trainingssessions von Leistungssportlern, wie beispielsweise von Automobilrennfahrerin Sophia Flörsch, abrufbar sein, um nach deren Philosophie zu leben und zu trainieren.
Max Fischer
Fotos: YSPORT