thorsten trifft …Hubert Greinwalder
18 Jahre lang führte Hubert Greinwalder die Marketing- und Unternehmensberatung Greinwalder & Partner. Im Interview spricht er u. a. über seinen Weg in die Fitnessbranche und seine große Leidenschaft für Reisen und Abenteuer.
Thorsten Rebek: Hubert, du warst in den Neunzigern eine der treibenden Kräfte der Fitnessbranche. Jetzt bist du nach einer Auszeit wieder zurück. Was hast du in der Zwischenzeit erlebt?
Hubert Greinwalder: Als ich Ende 2014 Greinwalder & Partner verkauft hatte, war das für mich ein wunderbares Gefühl der Befreiung. Ich hatte in den letzten Jahren eine immer stärker wachsende Sehnsucht nach Reisen und Abenteuern und genau diese Sehnsucht habe ich gestillt. In dieser Zeit habe ich z. B. meine Liebe zu „Wüsten“ vertieft; sei es Sand, Wasser, Eis oder auch die Einsamkeit in den Wäldern. Hier durfte ich die schönsten Momente meines Lebens erleben.
Thorsten Rebek: Du hast Physik und Architektur studiert. Wie bist du in die Fitnessbranche gekommen?
Hubert Greinwalder: Das ist eine lange Geschichte. Ich habe damals in München in einem renommierten Architekturbüro gearbeitet. Und natürlich habe ich auch in einem Fitnessclub trainiert. Eines Tages dachte ich mir, dass man das doch auch „schöner“ machen könnte. Und so kam es, dass ich meinen gut bezahlten Job kündigte und mich in das spannende, aber komplett unsichere Projekt stürzte – getragen vom unbedingten Willen zum Erfolg.
Thorsten Rebek: Du sprichst öfters von „kleinen Abenteuern“. Welche „Abenteuer“ hast du im Lockdown erlebt?
Hubert Greinwalder: Diese „Abenteuer“ warten bei mir vor der Haustür! Ich wohne in München direkt an der Isar, bin der Natur also sehr nah. Und ich liebe die nahen Berge und Wälder. Das ist ein riesiger Abenteuerspielplatz. Einfach mal ein, zwei Tage raus, draußen übernachten, lange Wandertouren, leckere Outdoor-Küche …
Thorsten Rebek: Bei Abenteuern muss man oft Entscheidungen treffen. Kannst du die Erfahrungen aus deinen Abenteuern auch beruflich einsetzen?
Hubert Greinwalder: Das beginnt schon mal damit, dass man mit sich allein klarkommen und Verantwortung übernehmen muss – in der Wildnis genauso wie im Privat- und Geschäftsleben. Wenn man einen Fehler macht, hat man direkt und unmittelbar die Konsequenzen zu tragen. Da gibt‘s nur einen Schuldigen: sich selbst. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse.Oder die Tatsache, dass Entscheidungen direkt und schnell getroffen werden müssen.
Ich persönlich bin ein Anhänger der „Ultralight“- Fraktion. D. h., ich nehme auf Reisen nichts mit, was ich nicht unbedingt benötige. Auf das „real life“ übertragen: Wenn ich sehe, welchen unnötigen Ballast die Menschen mit sich herumtragen, wundere ich mich nicht mehr, warum es hier zum Burnout kommt.
Thorsten Rebek: Du lebst nach dem Motto „(M)ein Leben ist (m)ein Wunschkonzert.“ Wie bist du zu diesem Lebensmotto gekommen?
Hubert Greinwalder: Der Mensch ist ein „Energiewesen“, unsere Gedanken sind nichts anderes als Energie. Wenn wir uns mit negativer Energie umgeben, sind wir irgendwann negativ „gepolt“. Umgekehrt übrigens genauso. Dahinter steckt für mich ein umfassendes Lebensmodell. Insofern mein Aufruf an jeden Menschen: Träumt mal wieder! Erlaubt euch, von eurer eigenen genialen Zukunft zu träumen! Denn diese Gedanken sind am Ende die Energie, die nötig ist, um das alles Realität werden zu lassen.
Foto: body LIFE; Hubert Greinwalder