Training radikal neu denken
So trainieren Sie Gleichgewicht und Stabilität
Die Fitnessbranche braucht neue Impulse und smarte Ansätze, um das Training nicht zur Selbstoptimierung zu nutzen, sondern zur Selbstwirksamkeit. Training soll dort ansetzen, wo Bewegung und Schmerzen entstehen: im Gehirn. Genau diesen Ansatz verfolgt das neurozentrierte Training durch die ganzheitliche Integration von Augen, Gleichgewicht, Atmung und Bewegung.
Mein erstes Buch „Neurozentriertes Training: So trainierst du Gleichgewicht und Stabilität“ setzt genau hier an. Ich bringe den bewährten Trainingsansatz der Neuroathletik direkt vom deutschen Spitzensport zu meinen Lesern in den Fitness- und Gesundheitskontext und somit von der Nische in die Allgemeinheit. Ich möchte, dass mehr Menschen von den spektakulären Vorteilen des neurozentrierten Trainings profitieren.
Die Erkenntnisse des Buches basieren auf meiner Erfahrung aus über 6 000 Sessions mit Kunden und Patienten und liefert praktische Übungen, um selbst aktiv zu werden und smart auf das Nervensystem einzuwirken. Der Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Gleichgewicht ist vielen nicht bewusst. Ein verbessertes Gleichgewicht wirkt sich positiv auf unsere Körperhaltung und unsere Mobilität aus und wir können uns wieder frei und ausgeglichen bewegen. Nur wenige wissen um das unglaubliche Potenzial, das man mit gezieltem Gleichgewichtstraining ausschöpfen kann. Dieses Buch will das ändern. Anschaulich erkläre ich die komplexen und faszinierenden Zusammenhänge zwischen Augen, Balance, Bewegung und Atmung. Anhand zahlreicher Beispiele aus meinem Traineralltag und mit vielen praktischen Übungen zeige ich, wie wir sofort aktiv werden und unser Gleichgewicht trainieren können. Die Übungen lassen sich dabei Schritt für Schritt intensivieren und der Fortschritt kann in einem individuellen Trainingsprotokoll festgehalten werden. Die Übungen setzen dabei genau dort an, wo Bewegung und Gleichgewicht entstehen: im Gehirn.
Mit ihrem neurozentrierten Training sorgt Luise Walther für Aufsehen in der Gesundheits- und Fitnessbranche. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Individualisierung und Professionalisierung von Trainingsprozessen, um Schmerzen zu reduzieren und Bewegungsabläufe zu optimieren. Die Spezialistin für Rehabilitation, Verletzungsprophylaxe und Performance-Steigerung stellt die ganzheitliche Betrachtung der körperlichen Leistungsfähigkeit in den Vordergrund. Die zentrale Grundlage ihrer neuroathletischen Arbeit ist die Erkenntnis, dass Schmerzen im Gehirn entstehen.
Für wen?
„Neurozentriertes Training – So trainierst du Gleichgewicht und Stabilität“ ist ein perfekter Begleiter für alle, die Schmerzen und Einschränkungen im Bewegungsbereich lindern wollen, aber auch für diejenigen, die präventiv ihr Gleichgewicht und ihre Körperhaltung trainieren möchten, wie auch für Personal- und Fitnesstrainer, Physiotherapeuten, Ärzte und Ergotherapeuten, die mit ihren Patienten ein gezieltes neurozentriertes Trainingsprogramm entwickeln wollen.
Lesen Sie hier exklusiv einen Ausschnitt aus dem Buch:
WARUM?
Warum liest du dieses Buch? Erst wenn du dein ganz persönliches Warum kennst, kannst du besser verstehen und dann auch umsetzen, was in diesem Buch steht. Du scheinst nicht zufrieden zu sein mit deinem Gleichgewicht. Du merkst, dass du immer wieder wackelig bist bei Übungen oder im Alltag? Vielleicht stolperst du hin und wieder? Oder ärgerst du dich über deine suboptimale Körperhaltung? Oder du schwankst schnell, wenn der Boden uneben wird? Bei Autoreisen auf der Rückbank wird dir schlecht? Es gibt viele individuelle Gründe. Einer davon ist dein Grund. Vielleicht auch mehrere. Werde dir dieser Gründe bewusst. Bisher fehlte dir die Idee, was du konkret machen kannst. Mit diesem Buch kannst du direkt loslegen, egal, wie fit du bist.
Bevor wir uns anschauen, warum, wie und was du beim Gleichgewichtstraining genau machen kannst, sollten wir erst einmal ein paar Begrifflichkeiten klären. Was verstehst du unter Gleichgewicht? Wenn ich diese Frage meinen Kunden stelle, erhalte ich ganz unterschiedliche Antworten. Viele Menschen würden diese Frage wohl wie folgt beantworten:
- Ausgeglichenes Körpergefühl
- Beweglichkeit spüren
- Gesundes Leben
- Seele und Körper sind im Gleichgewicht
- Gut auf einem Bein stehen können
- Freude im Leben haben
- Stabile Körperbalance, zum Beispiel in unebenem Gelände
Aus medizinischer Sicht kann man den Begriff „Gleichgewicht“ in drei Ebenen aufteilen:
1. Körperliches Gleichgewicht: Durch die Koordination der Muskeln wird ein stabiler Körperzustand erreicht, der zu einer ausgeglichenen Gewichtsverteilung führt, der sogenannten Balance. Dies geschieht sowohl in Ruhe als auch in Bewegung. Ermöglicht wird das durch den Gleichgewichtssinn, der unter anderem auf der Wahrnehmung des Gleichgewichtsorgans in den beiden Innenohren beruht.
2.Psychisches Gleichgewicht: Der geistige Zustand emotionaler Ausgeglichenheit.
3. Chemisches Gleichgewicht: Es finden keine sichtbaren Reaktionen oder Veränderungen statt. Das ist oftmals der Fall, wenn sich Reaktionen, sogenannte Hin- und Rückreaktionen, gegenseitig aufheben.In diesem Buch befassen wir uns mit dem körperlichen Gleichgewicht. Es ist das Zusammenspiel aus Gleichgewichtssinn und Balancefähigkeit. Was unterscheidet Gleichgewichtssinn und Balancefähigkeit? Grundsätzlich gilt es zwischen diesen zwei Eigenschaften zu unterscheiden. Wir haben den Gleichgewichtssinn und die Balancefähigkeit. Der Gleichgewichtssinn ermöglicht es dem Körper, sich gegen die Schwerkraft aufzurichten. Dies geschieht durch das Erkennen und Korrigieren von Bewegungen. Dafür verantwortlich sind hauptsächlich die Streckmuskeln. Die Rückenstrecker übernehmen hier einen großen Anteil der Arbeit. Beispielsweise dann, wenn du über eine Kante stolperst und deine Rückenmuskeln sofort anspannen, um dich vor dem Sturz zu schützen. Die Balancefähigkeit erlaubt es uns, unseren Körperschwerpunkt über der Standfläche zu stabilisieren. Je kleiner die Standfläche, umso schwieriger wird es, die Balance zu halten. Das ist der Grund, warum du im engen Stand, mit beiden Füßen aneinander eher ins Schwanken gerätst, als wenn du deine Füße etwa schulterbreit auseinanderstellst.
Gleichgewicht ist das dynamische Zusammenspiel von Gleichgewichtssinn und Balancefähigkeit. Dabei wissen viele nicht, dass das Gleichgewicht Einfluss auf so viele unterschiedliche Körperfunktionen hat. Für die meisten ist die Assoziation zu Gleichgewicht das Balancieren auf dem Schwebebalken in der Schule oder das Laufen auf einer Linie beim Nüchterntest der Polizei. Das Gleichgewicht verantwortet aber noch viel mehr. Wusstest du, dass es unter anderem für folgende Aufgaben zuständig ist?
- Klar sehen in Bewegung
- Die Orientierung behalten in Bezug auf Gravitation
- Richtung und Geschwindigkeit halten, während du dich bewegst
- Automatische Anpassung von Stabilität und Körperhaltung
- Anpassung von Atmung und Blutdruck
Luise Walther
BUCHTIPP
shop.bodylife-medien.comLuise Walther:
„Neurozentriertes Training: So trainierst du Gleichgewicht und Stabilität“
Die Zusammenhänge zwischen neurologischen Prozessen, Schmerzen und Bewegung verstehen: In diesem Buch erfährt der Leser, was es mit dem Ansatz des neurozentrierten Trainings auf sich hat und wie er selbst ganz einfach entsprechende Übungen in den Alltag einbauen kann.
176 Seiten, 19,99 Euro
Fotos: Luise Walther; Trainingsworld, Natalia – stock.adobe.com, freshidea – stock.adobe.com; martialred – stock.adobe.com