Medical Fitness – The Next Level
Medizinisch orientierten Dienstleistern gehört die Zukunft
Der Lanserhof setzt in London mit dem „Lanserhof at The Arts Club“ neue Maßstäbe in Sachen Medical Fitness. Hier geht es nicht nur um Yoga, Kraft- und Ausdauertraining. Neben dem klassischen Trainingsangebot stehen medizinische Screenings, Massagen, Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik auf der Angebotsliste. Möglich sind auch MRT-Analysen und Rücksprachen mit Internisten und Orthopäden. Das Unternehmen hat mit dem „LANS Medicum“, einem Zentrum für Sport- und Regenerationsmedizin, auch eine Dependance in Hamburg.
Noch vor der Coronapandemie im Juli 2019 eröffnete in der Dover Street in Mayfair im Zentrum von London der „Lanserhof at The Arts Club“. Der medizinisch orientierte Fitnessclub entstand im Rahmen einer Partnerschaft mit Londons legendärem „The Arts Club“, einem privaten Londoner Club für Mitglieder, der 1863 unter anderem von Charles Dickens gegründet wurde und früher Künstler, Kreative, Schriftsteller und Musiker anzog. Das medizinisch ausgerichtete Fitnessstudio erstreckt sich über sechs Etagen und vereint Präventivmedizin, Diagnostik und moderne Trainingsmethoden.
Auch Dienstleistungen wie MRTScans, Blutuntersuchungen bis hin zu kardiovaskulären Screenings werden angeboten. Experten aus den Bereichen Allgemein- und Präventivmedizin, Orthopädie, Kardiologie, Radiologie und Sportmedizin kümmern sich um die Mitglieder. Darüber hinaus stehen den Mitgliedern ein Fitnessstudio und eine große Auswahl an Kursen zur Verfügung. Mit diesem Health Club setzt das Unternehmen Lanserhof neue Maßstäbe. Nicht nur in London ist der Betreiber großer Resorts im Bereich Medical Fitness aktiv. In der Hansestadt Hamburg betreibt Lanserhof das sportmedizinische Zentrum „LANS Medicum“.
Das „LANS Medicum“ in Hamburg
Seit der Eröffnung im Jahr 2012 hat sich das „LANS Medicum“ zu einem der führenden medizinischen Zentren für Sportund Regenerationsmedizin entwickelt. Die Niederlassung befindet sich im historischen Gebäude der alten Oberpostdirektion am Stephansplatz. Geleitet wird das Zentrum von einem Orthopäden. Dr. med. Philip Catalá-Lehnen ist Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin und in der Hansestadt u. a. durch seine Tätigkeit als Mannschaftsarzt des HSV bekannt. Sein interdisziplinäres sportmedizinisches Team besteht aus Orthopäden, Kardiologen, Sportwissenschaftlern, Physiotherapeuten und Osteopathen, die ihren Kunden, wie z. B. den Profisportlern der Hamburg Towers, den Handballern vom HSV oder den Balletttänzern des Ensembles von John Neumeier, alle Fragen rund um Sport und Gesundheit beantworten.
Erfahrungen aus dem Profisport als Grundlage
Innovative Sportmedizin, Sportdiagnostik und -therapie gehören hier zum Standard. Um perfekt auf jeden Patienten abgestimmte Therapien anzubieten, nutzt das Team des „LANS Medicum“ die Erfahrungen aus dem Profisport. Die Sportphysiotherapie umfasst neben der klassischen Physiotherapie und medizinischen Trainingstherapie auch medizinische Maßnahmen zur Betreuung von Leistungssportlern, Sportlern und Mannschaften, aber auch von Patienten zur postoperativen Rehabilitation.
Neben einer Fachpraxis für Orthopädie mit dem Schwerpunkt Sportorthopädie gibt es eine Physiotherapie, in der Wissen aus dem Leistungssport in die Therapie einfließt, ein spezielles Rückenkonzept, Höhentraining, Leistungsdiagnostik, Naturheilkundeverfahren, medizinische Trainingstherapie, Osteopathie, Personal Training, EMS-Training und Spezialsprechstunden zu spezifischen Fragestellungen. Auch „ICAROS“ gehört zum Angebot des „LANS Medicum“. Mit dem Fitnessgerät können unterschiedliche Muskelgruppen – insbesondere die Rumpfmuskulatur (Bauch, Rücken, Schulterpartie) – trainiert werden. Zusätzlich werden der Gleichgewichtssinn und koordinative Fähigkeiten sowie Kraft-, Stabilitäts- und Reaktionsfähigkeiten trainiert. Während Trainierende das Gefühl haben, durch die Luft zu fliegen, werden sie durch VR-Brillen motiviert und unterhalten.
Nutzung von bildgebenden Verfahren zur Diagnostik
Was in Fitnessstudios bisher kaum Beachtung findet, weil zu teuer und aufgrund rechtlicher Aspekte nur unter medizinischer Aufsicht möglich, sind bildgebende Verfahren. Im „LANS Medicum“ gehören bildgebende Verfahren wie z. B. Ultraschalluntersuchungen und Elektromyographie (EMG) zur Diagnostik dazu. Bei der Betreuung von Profisportlern werden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Ursachen von Schmerzen oder Verletzungen besser verstehen zu können und die Behandlung optimal zu gestalten. Elektromyographie (EMG) wird als bildgebendes Verfahren zur Messung der Muskelaktivität eingesetzt. Dadurch kann das Training effizienter gestaltet und Überlastungen oder Fehlbelastungen diagnostiziert werden. Auch Röntgenaufnahmen, MRT, CT und Knochendichtemessungen sind möglich.
Die sportmedizinische Untersuchung im „LANS Medicum“ besteht aus einem umfassenden Anamnese-Gespräch mit einem Arzt und einer körperlichen Untersuchung sowie einer Spiroergometrie. Da Ärzte vor Ort sind, können auch Blutwerte ermittelt und Urinproben ausgewertet werden. Neben Laktattests und Parametern wie Blutdruck und Puls können auch Untersuchungen wie ein EKG, ein Herzultraschall und Lungenfunktionstests erfolgen. Aus den erhobenen Befunden wird dann ein individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmter Trainingsplan erstellt.
Athletiktraining und MKT-Training zur Prophylaxe
Das Athletiktraining dient als Basis, damit Leistungssportler ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Stellschrauben sind Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit. Die Auswahl der Trainingskomponenten richtet sich nach dem Anforderungsprofil der jeweiligen Sportart sowie nach den individuellen Bedürfnissen, Stärken und Defiziten der Sportler. Das Athletiktraining soll nicht nur die Leistung verbessern, sondern auch Verletzungen vorbeugen.
Neben dem Athletiktraining wird auf funktionelles medizinisches Krafttraining (MKT) gesetzt. Im Gegensatz zum normalen Krafttraining, bei dem die Sportler meist nur einzelne Muskelgruppen isoliert trainieren, setzen funktionale Übungen die drei Achsen der menschlichen Bewegungsmöglichkeit in der Frontal-, Sagittal- und Transversalebene ein. Ziele des medizinischen Krafttrainings sind nicht nur ein Kraftzuwachs, sondern auch eine Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit und die Vermeidung von Verletzungen. Für die medizinische Trainingstherapie stehen moderne sportmedizinische Geräte zur Verfügung.
Die Unternehmensgruppe Lanserhof betreibt mehrere große Resorts, z. B. den „Lanserhof Tegernsee“ oder ein neues auf der Insel Sylt, das wegen des Baus in einer Dünenlandschaft nicht unumstritten ist. Neben großen Playern gibt es aber auch etwas weniger elitäre Ansätze von Physiotherapeuten, die sich spezialisiert haben, wie Marco Kaufmann in München.
„Athletics and Health Institut“ in München
In München betreibt der Physiotherapeut Marco Kaufmann das „Athletics and Health Institut“ mit einem ähnlichen Konzept (lesen Sie auch den Bericht auf Seite 45). Zum Angebot gehören biomechanische Funktionsanalysen, klinische und orthopädische Testverfahren, Physiotherapie, Heilpraktik, Personal Training und Athletiktraining. Darüber hinaus arbeitet das Institut zur Sicherheit mit Fachärzten zusammen, um Patienten, Sportler und Spitzensportler optimal zu betreuen. Für jedes Spezialgebiet gibt es einen beratenden Experten und Facharzt. Das Team des Instituts besteht nicht nur aus klassischen Physiotherapeuten. Alle Mitarbeiter sind mehrfach ausgebildet, d. h., sie sind z. B. Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler, die eng mit Experten und Fachärzten aus den verschiedenen Fachbereichen zusammenarbeiten.
Rita Hoogestraat
Foto: Lanserhof at The Arts Club, London