Mentales Training
Warum Mental Health mehr Beachtung verdient
Stress und Probleme lassen sich nie ganz vermeiden. Aber wer gelernt hat, damit adäquat umzugehen, kommt selbst mit schwierigen Herausforderungen zurecht – im Sport, im Beruf, im Alltag. Mentales Training hilft dabei, die nötige innere Stärke und Resilienz zu entwickeln, um alltägliche Hürden zu meistern. Doch wie funktioniert mentales Training überhaupt?
Geht es um das Thema „mentales Training“, dann ist Aufmerksamkeit garantiert. Das mag zum einen daran liegen, dass mentale Stärke gerne als Erfolgsgrundlage von stahlharten Gewinnern aus Sport und Business gesehen wird, die unerschrocken auf der maximalen Erfolgswelle dahingleiten. Wer möchte nicht gerne selbst ein solcher Fels in der Brandung sein? Zum anderen sind die Vorstellungen darüber, was mentales Training ist und wie es funktioniert, oftmals begleitet von einer gewissen Mystik. Denn meist ist wenig darüber bekannt, was ein seriöses und zeitgemäßes mentales Training wirklich beinhaltet und wie es funktioniert.
Warum mentales Training?
Was wir regelmäßig und gerne tun, z. B. Sport, wird von unserem Gehirn mehr oder weniger automatisch bedient, ohne dass wir unsere Handlungen über größere Willensprozesse initiieren und abstützen müssen. In diesem Modus wird unser Verhalten über eine Art Autopilot gesteuert. Für unser Gehirn ist dies die mit Abstand ökonomischste Arbeitsweise, da der zerebrale Energiebedarf in diesem Zustand äußerst gering ist.
Personen, bei denen Bewegung nicht zur Lebensroutine gehört, befinden sich in einem anderen gehirntechnischen Betriebsmodus. Wollen sie mehr Bewegung in ihren Alltag bringen, geht via Autopilot gar nichts. Vielmehr müssen sie ein neues Verhalten immer wieder bewusst initiieren und willentlich aufrechterhalten. Es kann Monate dauern, bis sich ein solches Verhalten im Gehirn verfestigt und zu einer neuen Gewohnheit heranwächst. Bis dahin ist es auf mentaler wie energetischer Ebene Schwerstarbeit, den Gewöhnungsprozess mithilfe von Willenskraft gegen die Macht alter und tief im Gehirn verankerter Lebensgewohnheiten abzuschirmen. Auf diese Art der Arbeit ist unser Gehirn in seinen Basisfunktionen nicht ausgelegt. Vielmehr ist es darauf bedacht, so wenig Energie wie möglich zu investieren. Ein bewusster Veränderungsprozess der von Inaktivität weg hin zu mehr Bewegung und besserem Gesundheitsverhalten führen soll, wird daher früher oder später zwangsläufig begleitet von unguten Gefühlen, Gedanken ans Aufgeben und mentaler Erschöpfung. Wer da standhalten will, benötigt vermutlich deutlich mehr mentale Stärke als die eingangs erwähnten Helden aus Sport und Business.
Was ist Mentaltraining?
Mentales Training zielt auf die Stärkung der Selbststeuerungskompetenzen ab. Diese werden benötigt, um in einer schwierigen Situation vorhandene Fähigkeiten souverän abrufen zu können und möglichst zieldienlich mit inneren wie äußeren Störfeuern umzugehen.
Vergleichbar mit dem Fitness- und Trainingsbereich, gibt es allerdings auch beim mentalen Training zahlreiche unterschiedliche Trainingsansätze und -philosophien. Seriöse mentale Trainingskonzepte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die individuell ausgelegte Steigerung und Optimierung der Selbststeuerungsfähigkeiten ausgelegt sind. Diese Fähigkeiten verteilen sich aus psychologischer Sicht auf vier Organisationsebenen, die sich gegenseitig beeinflussen:
- Denken/Gedanken,
- Emotionen/Gefühle,
- körperliche Reaktionen und
- Verhalten/Handeln
In Anlehnung an das Selbstmanagementkonzept des österreichischen Sport- und Gesundheitspsychologen Prof. Dr. Alois Kogler von der Universität Graz kann mentales Training „als ein Weg gesehen werden, sein Denken und Fühlen, den Körper und das Handeln zunehmend besser zu verstehen und immer effektiver einzusetzen.“
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