Return to Sport: Warum ein Screening so wichtig ist
Kunden binden und neue Mitglieder gewinnen
Warum sollte sich ein Studiobetreiber mit dem Thema „Sportverletzungen und Screening“ auseinandersetzen? Kurz gesagt: Es bietet ihm die Möglichkeit, Kunden zu binden, sinnvolle Kooperationen einzugehen und neue Mitglieder zu gewinnen. Dr. med. Markus Klingenberg erläutert, worauf es beim Screening und dem Training nach Sportverletzungen ankommt.
Ein modernes Studio bietet hinsichtlich seiner Ausstattung und seines Personals eine hervorragende Grundlage, um Sportverletzungen vorzubeugen und deren Wiederherstellung ein „Return to sports“ – zu begleiten. Bei zwei bis drei Millionen Sportverletzungen pro Jahr ist der Markt in Deutschland ausreichend groß. Menschen mit Sportverletzungen stellen auch nur einen kleinen Bereich der potenziellen Zielgruppe dar. Rückenschmerz- Patienten und solche mit chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates profitieren von der gleichen Infrastruktur und dem gleichen Konzept.
„Alles nichts Neues“, werden jetzt sicherlich einige Leser denken. „Wir hatten verschiedene Rückengeräte, einen Rückenzirkel und §20-Kurse …“ Das ist richtig! Diese Angebote zeichnet vor allem ein hoher Investitions- und Platzbedarf aus. Eine Ergänzung oder Alternative stellt ein individuelles und gleichzeitig standardisiertes Screening dar. Dieses führt im optimalen Fall unmittelbar zu einer Trainingsplangestaltung.
Was bedeutet „Screening“ konkret?
Ein Screening bedeutet zunächst einmal nur, individuelle Risikofaktoren zu erkennen. Der Trainer kann anschließend versuchen, diese zu beheben. Gleichzeitig kann er bei der Trainingsplangestaltung darauf achten, Übungen zu vermeiden, für die der Sportler einfach noch nicht fit genug ist. Hier ein paar Beispiele zur Verdeutlichung.
- Beispiel 1: Ein Sportler kann nicht sicher auf einem Bein stehen. „Sicher“ bedeutet, dass er mit geöffneten Augen mindestens zehn Sekunden auf einem Bein stehen kann, ohne sich festzuhalten, das andere Bein abzusetzen oder deutlich sichtbar zu korrigieren. Dieser Sportler gehört erst einmal nicht aufs Laufband. Den Crosstrainer oder das Fahrrad kann er natürlich zum Warm-up und zum Cardiotraining nutzen. Neben sitzenden Übungen an Geräten machen Übungen zur Stabilisierung der Beinachse im Stand im Fitness- oder Kursbereich Sinn.
- Beispiel 2: Eine Sportlerin hatte Schulterbeschwerden beim Tennisspielen. Der Arzt gab ihr eine Spritze und jetzt geht es ihr wieder besser. Der Trainer im Fitnessstudio stellt fest, dass sich die Sportlerin in ihrer Brustwirbelsäule (BWS) nicht gerade aufrichten kann. Dieses Defizit gleicht sie mit ihrer Schulter aus und verursacht damit eine Überlastung beim Tennisspielen. Ein reines Kräftigungsprogramm für den Schultergürtel allein wird ihr Problem nicht beheben. Sie wird aber von Übungen zur Verbesserung der BWS-Mobilität profitieren. Gleichzeitig sollten bestimmte Kraftbelastungen über Kopf, z. B. die Schulterpresse, vermieden werden. Im Warm-up macht beispielsweise auch Rudern Sinn.
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