Gelebte Inklusion im Fitnessstudio
Was Betreiber und Trainer hierzu beitragen können
„Menschen mit besonderen Herausforderungen“ ist die korrekte Bezeichnung für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Die breite Mitte der Gesellschaft tut sich jedoch schwer mit einer politisch-ethisch korrekten Titulierung; oftmals werden Bezeichnungen wie „Menschen mit Behinderungen“, „Gehandicapte“ oder „Behinderte“ verwendet. In diesem Artikel werden solche Menschen als „SportlerPlus“ bezeichnet. Denn um erfolgreich mit ihnen zu arbeiten, bedarf es auf allen Seiten der Gesundheitsindustrie eines Plus an Know-how, Vorbereitung und Offenheit.
Was Trainer, Betreiber oder Mitsportler durch den Kontakt mit der neuen Zielgruppe „SportlerPlus“ benötigen, sind besondere Werte und Umgangsformen, die stark genug sind, eine veränderte Kultur des Miteinanders im Studioalltag zu etablieren. Wie man dies erreichen kann, werde ich in diesem Artikel durch einige Anregungen verdeutlichen. Die Basis und die Verantwortung dafür, die „SportlerPlus“ sowie entsprechende Trainingskonzepte zu unterstützen, bildet wie auch in der klassischen Fitnessindustrie das Dreigestirn aus Herstellern, Betreibern und Trainern. Um das inklusive Gym der Zukunft mit „SportlernPlus“ zu füllen, muss dies das Ökosystem „Fitness und Gesundheit“ auch abbilden wollen. Gründe dafür gibt es genug.
Integration vs. Inklusion
Damit echte Inklusion stattfinden kann, müssen alle Beteiligten wissen, was dies bedeutet. Integration und Inklusion sind zwei Bezeichnungen, die häufig nicht klar voneinander abgegrenzt werden. Hier eine Definition¹:
Integration: Menschen werden in ein bestehendes System eingegliedert, also integriert.
Inklusion: Das System wird so verändert, dass alle ein Teil des Ganzen – also inkludiert – werden.
Beiden Konzepten liegt die UN-Behindertenrechtskonvention zugrunde, in der es z. B. heißt: „Behinderung entsteht aus der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren, die sie an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern.“ Das soziale Behinderungsmodell ist also ein von den gesellschaftlichen Bedingungen verursachtes, künstliches Problem. Nicht das Individuum, der Mensch ist behindert, sondern die Bedingungen seiner Umwelt führen in Wechselwirkung mit dem Individuum zu einer Behinderung. Behinderung hat in diesem Verständnis nichts mit dem Körper zu tun, sondern ist eine Folge sozialer Ausgrenzung. Gesellschaftliche Barrieren führen zu einer Beeinträchtigung von Aktivitäten und damit zur Ausgrenzung von Menschen!
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Marc Rohde
Marc Rohde
ist Coach und Inhaber von Elbsprint | Urban Training. Coaching. Consulting. und des TRACK GYM in Hamburg.
www.elbsprint.de | www.boutique-gym.de
Den komplettem Artikel finden Sie in der aktuellen bodyLIFE Ausgabe 09/2021 oder als kostenlosen Download im STORE.
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